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In freier Natur fressen Kaninchen Gräser, Kräuter und Blätter von Gemüsepflanzen und nehmen Wasser überwiegend in Form von Tautropfen in ihrer dämmerungsaktiven Zeit auf, in der sowohl am Morgen als auch am Abend die Pflanzen jeweils vom Tau angefeuchtet sind. Nicht zum Nahrungsspektrum von Kaninchen in freier Wildbahn gehören hingegen Körner von Weizen, Roggen, Hafer oder Gerste, da diese Körner nur für eine kurze Periode verfügbar und dann in einer Höhe von ca. 1 Meter für die Kaninchen ohnehin gar nicht erreichbar sind. Nur wenn vom Wind verwehte Körner auf den Boden fallen, könnten Kaninchen überhaupt an dieses sehr stärkereiche, aber zellulosearme Futtermittel herankommen – dann allerdings zu einer Jahreszeit, in der dieses energiereiche Futter gar keinen Sinn machen würde, da erst kurz vor dem Winter eine entsprechende Energiereserve erforderlich ist. Ansonsten fressen Kaninchen in freier Natur keine Körner.
Snacks für Kaninchen und Meerschweinchen beinhalten gemäß der Packungsdeklarationen: Zucker, Mehl, Maiskleie, Hartbiskuit, Zuckerrohrmelasse, Bäckerei-nebenerzeugnisse, aufgepoppte Getreidesorten, Saaten, gehackte Nüsse, Honig, pflanzliche Nebenerzeugnisse, tierisches Eiweiß, tierische Nebenerzeugnisse, frische Eier, Milch- und Molkereierzeugnisse, Joghurtpulver …
Weizen- und Haferkörner sind auf den Weltmärkten billige Futtermittel, die ansehnlich bearbeitet und attraktiv verpackt als Futter für Kaninchen und Meerschweinchen angeboten werden. Kaninchen und Meerschweinchen sind mit sehr effizienten Kompensationsmechanismen ausgerüstet, mit denen zellulosehaltige Partikel aus dem Dickdarm retrograd ins Caecum zurücktransportiert werden können. Auf diese Weise kann diese viel zu energiereiche Stärkefütterung zunächst – äußerlich betrachtet – unbeschadet ausgeglichen werden. Die Folgen werden jedoch mit der Zeit offensichtlich und reichen von chronischen Durchfällen, Fliegenbefall in der Sommerzeit, Trommelsucht als Folge von Fehlgärungen bis hin zu massiven Zahnproblemen.
Alle Zähne des Kaninchens und des Meerschweinchens sind wurzeloffene Zähne, d. h. sie wachsen lebenslang, Unterkieferzähne schneller als Oberkieferzähne. Eine regelmäßige Abnutzung der Zähne durch das Vermahlen grobstrukturierter Rohfaser steht physiologischerweise im Gleichgewicht zu einem dauerhaften Zahnwachstum. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, kommt es zu unzureichender Zahnabnutzung und infolgedessen zu Zahnüberlängen. Eine ausreichende Zahnabnutzung ist nur gewährleistet, wenn eine sehr rohfaserreiche Fütterung geboten wird, die ein intensives Mahlen der Backenzähne notwendig macht, d. h. Heu oder Gras ist Grundfutter und sollte durch abwechslungsreiches Frischfutter (Blätter, Kräuter, Gemüse, Obst) ergänzt werden.
Der Magen des Kaninchens bzw. des Meerschweinchens ist einhöhlig und weist eine sehr dünne Magenwand auf, weshalb eine retrograde Entleerung und somit ein Erbrechen nicht möglich ist. Das einmal aufgenommene Futter muss den Verdauungskanal passieren. Kaninchen und Meerschweinchen fressen häufig und in kleinen Mengen – bis ca. 80 x am Tag. Der Weitertransport des Mageninhalts ist nur durch erneute Futteraufnahme und Nachschub möglich. Bei zu großen Fütterungsabständen können sich die Tiere überfressen. Bei überwiegender Gabe von Pellets besteht beispielsweise die Gefahr, dass im Falle zu großer Fütterungsintervalle die Tiere nach der Pelletaufnahme relativ viel Wasser trinken, so dass der Magen überladen wird. Die Folge kann eine Ruptur der Magenwand mit schweren Folgen sein.
Der Blinddarm ist bei Kaninchen und Meerschweinchen eine relativ große Gärkammer. Die spezielle Bakterienflora (vor allem Laktobazillen) ist in der Lage, Zellulose aufzuspalten, wodurch freie Fettsäuren entstehen, die resorbiert werden können und dem Kaninchen bzw. Meerschweinchen als Energie zur Verfügung stehen. Damit diese physiologische Darmflora funktioniert, bedarf es eines deutlich basischen Darm- pH-Wertes. Bei der Fütterung rohfaserreicher Futtermittel ist dies gewährleistet, bei der Verfütterung von zucker- und stärkereichen Futtermitteln sinkt der pH-Wert von zwischen 8 und 9 auf zwischen 5 und 6 ab. Die Folge ist ein Absterben der physiologischen Darmflora und ein Überwuchern mit unerwünschten Keimen wie E. coli, die normalerweise nur in geringen Keimzahlen den Darm passieren.
Außerdem wird in diesem Darmabschnitt ein sogenannter Blinddarmkot gebildet. Dabei handelt es sich um schleimüberzogene,trauben-bis wurstförmige, glänzende Gebilde. Dieser spezielle Weichkot, dessen Anteil am Gesamtkot bei über 30 % liegt, passiert die weiteren Abschnitte des Dickdarms weitgehend unverändert, wird von den Tieren direkt vom Enddarm abgenommen und unzerkaut geschluckt, was meist als „Putzbewegung“ zu beobachten ist. Blinddarmkot besteht aus Bakterien, Mukoproteinen und Vitaminen, verweilt bis zu 6 Stunden im Magen und bleibt durch die Schleimhülle lange erhalten.
Auf diese Weise sind diese Tierarten in der Lage, aus zellulosereichen Futtermitteln – die keinerlei sonstige Inhaltstoffe wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate oder Vitamine beinhalten müssen – alle für sie essentiellen Nährstoffe selbst zu synthetisieren.
Das Meerschweinchen ist lediglich auf die Zufuhr von Vitamin C angewiesen, welches reichlich vorhanden ist in frischem Obst wie z.B. Erdbeeren, Paprika, Tomaten.
Der craniale, bzw. vordere Kreuzbandriss des Hundes ist leider eine der häufigsten Lahmheitsursachen der Hintergliedmaße des Hundes.
Typisch sind plötzliche und vor allem deutliche Lahmheiten bei denen das Hinterbein nicht mehr oder nur zaghaft aufgesetzt wird. Eine Lahmheit dieser Art ist in den seltensten Fällen „nur“ eine Verstauchung und als ernsthaft zu betrachten. Bestenfalls handelt es sich um einen teilweisen Riss des Kreuzbandes. Durch eine daraus resultierende abnorme Beweglichkeit des Kniegelenkes kommt es rasch zu irreversiblen Gelenksveränderungen. Der Kreuzbandriss führt sofort zu Instabilität bei der auch die Menisken Schaden nehmen können.
Deshalb der Appell an die Hundehalter: Nicht abwarten sondern zeitnah durch einen Tierarzt abklären lassen. Wichtig ist eine gründliche Untersuchung, notfalls am sedierten Tier, um die Funktion des Kreuzbandes zu prüfen. Eine Röntgenaufnahme ist anfangs nicht unbedingt notwendig. Sollte es zu einer chirurgischen Intervention kommen ist eine röntgenologische Untersuchung das Kniegelenkes aber ratsam.
Als nächstes kommt die Wahl der Methode
Zugegeben gibt es eine stattliche Anzahl von Möglichkeiten die Funktion des Kreuzbandes zu ersetzen. Hier ist eine eingehende Beratung gefordert, die unter Einbeziehung des Besitzers zur letztendlichen Entscheidung führt. Wir haben uns frühzeitig mit der Problematik des Kreuzbandrisses und den Methoden der Kreuzbandchirurgie beschäftigt und uns für zwei Methoden entschieden.
Erstens:
TightRope® – eine Weiterentwicklung der „lateral Suture“. Hier wird die Kreuzbandfunktion komplett außerhalb des Kniegelenkes ersetzt. Minimalste Gewebsreizung, sehr geringe Komplikationsrate und eine hervorragende Verträglichkeit. Einer neueren Studie nach liegt die Komplikationsrate unterhalb von 10%. Dies ist verglichen mit anderen Methoden extrem niedrig. Die Erfolgsrate wird mit 94,9% angegeben. Dies deckt sich mit unseren Erfahrungen. Bei dieser Methode werden keine invasiven Maßnahmen wie Osteotomien (Durchtrennung von Knochenanteilen) vorgenommen.
Alles in Allem extrem schonend und für uns nach Abwägung aller Vor- und Nachteile ebenso eine empfehlenswerte Methode, von einigen Ausnahmen abgesehen. Sogenannte „Totalausfälle“ sind ausgeschlossen.
Ein weiterer Vorteil sind die weitaus geringeren Kosten die auf den Tierhalter zukommen.
Die letzte Entscheidung sollte sehr individuell getroffen werden, da jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat und das Gewicht, die Muskulatur, die Größe und das Temperament des Patienten ein wichtiges Kriterium für die Wahl darstellt.
Zweitens:
Die TTA (Tibial Tuberosity Advancement) mit Implantation eines s. g. Käfigs als Abstandhalter der eine Umstellung der Gelenksdynamik erreicht. Vorteil auch hier ist nach unserer Meinung die geringere Traumatisierung während der OP, das bedeutet weniger Schädigung des Weichteilgewebes im Vergleich zu anderen Therapiemöglichkeiten. Die Folge sind geringere Schmerzen nach der OP. Die Patienten belasten früher die Gliedmaßen und die Rückkehr der Funktion tritt eher ein. Auch ist die „Masse“ der Implantate geringer. Eine kürzlich verbesserte OP Version ist berücksichtigt. Diese Methode stellt eine Weiterentwicklung der klassischen „Züricher TTA“ dar.
Für alle Methoden gilt:
– Ihr Hund sollte Idealgewicht haben.
– Nach der Kreuzband OP ist Leinenzwang für 6 – 8 Wochen ein absolutes Muss.
– Ein Belecken der OP-Wunde muss in jedem Fall unterbleiben.
Für weitere detaillierte Informationen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
Kastrieren – ja oder nein? Und wenn ja, wann ist der richtige Zeitpunkt?“
Die Fragen des Ob und Wann sind viel zu wichtig für Sie und die Gesundheit Ihrer Hündin um in Foren und anderen öffentlichen Plattformen diskutiert zu werden. Hier geistern teilweise noch mittelalterliche Vorstellungen, geprägt von Unwissenheit, durch das Netz.
Die Wahl der Art und Weise der Durchführung:
Die konventionelle Operation ist eine standardisierte Vorgehensweise, die ohne Schwierigkeiten und nennenswerte Risiken bei sachgemäßer Durchführung immer erfolgreich ist. Für einige Fälle ist sie die einzige wirklich empfehlenswerte Methode. So ist beispielsweise bei sehr kleinen Hunden die konventionelle Durchführung allein sinnvoll, da die Summe der „Schlüssellöcher“ genauso groß ist wie die notwendige Baucheröffnung beim konventionellen Zugang. Aber auch hier kann mit Hilfe einer Operationsvariante der Eingriff mittels eines minimalen Schnittes nahezu genauso schonend durchgeführt werden. Sehr adipöse (fettleibige) Hündinnen oder jene, die bereits fortgeschrittene Veränderungen der Gebärmutter zeigen, sollten ebenfalls auf konventionelle Art kastriert werden.
Warum minimal-invasiv?
Der entscheidende Vorteil ergibt sich aus der Tatsache, dass dem geringen Trauma die Ovarien zu entfernen, ein unverhältnismäßig großer chirurgischer Eingriff, nämlich die großflächige Eröffnung der Bauchwand, gegenüber steht. Außerdem erhält der Chirurg eine weitaus bessere Übersicht über das eigentliche Operationsfeld um im Falle von Nachblutungen sofort reagieren zu können. Der Eingriff selbst dauert nur ca. 20 Minuten.
Für alle anderen Hündinnen empfiehlt sich die „sanfte Kastration„:
Vorteile
- um ca. 70% geringere Schmerzempfindung
- Verkürzte Operationsdauer, somit auch kürzere Narkose
- keine Nachkontrolle, alles in einem Termin
- Keine nennenswerten OP-Wunden
- Keine Gefahr der Nahtdehiszenz (vorzeitiges Lösen der Nähte)
- Kein Ziehen der Fäden
Video:
Zur Frage des Zeitpunktes:
Idealerweise soll der Eingriff vor der ersten Läufigkeit oder – sollte die Hündin doch schon läufig gewesen sein – frühestens 6 Wochen nach der ersten Läufigkeit stattfinden. Sollten Sie sich zur Kastration entschließen, warten Sie nicht zu lange: Nach dem dritten Lebensjahr ist das Risiko, später an Tumoren der Milchleiste zu erkranken, nahezu genauso hoch wie das der unkastrierten Hündin (beachten Sie, dass 40% der nicht kastrierten Hündinnen an Tumoren der Milchleiste erkranken!).
Daher gilt:
Die Kastration vor der 1. Läufigkeit reduziert das Tumorrisiko um ca. 99%! Mit jeder weiteren Läufigkeit steigt das Risiko für o. g. Tumore. Nach dem 3. Lebensjahr soll die Kastration gar keinen positiven Einfluss mehr auf die Höhe des Tumorrisikos haben.
Wir zählen zu den ersten Praxen im Bundesgebiet, die diese Möglichkeit der Kastration als Alternative zur konventionellen Methode durchführen – noch vor den meisten universitären Einrichtungen.
Wenn Sie weitere Fragen haben sollten, wenden Sie sich an uns. Wir beraten Sie ausführlich und geben unsere langjährige Erfahrung gerne an Sie und den Patienten weiter.
Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie unter LapSpay.
Arthrose – Vorkommen und Ursachen
Arthrosen sind degenerative Erkrankungen der Gelenke. Wodurch diese ausgelöst wird und wie sie entsteht, ist noch immer nicht genau geklärt. Ursprünglich liegen meist Instabilitäten und Fehlstellungen des Gelenkes, Frakturen etc. vor. Die Arthrose ist eine der häufigsten Ursachen für Lahmheiten beim erwachsenen, älteren Hund. Meist werden Knorpelzellen durch z. B. Druck oder andere mechanische Beanspruchung dazu angeregt Spaltprodukte freizusetzen.
Diese Enzyme (Proteasen) stimulieren in der Gelenksflüssigkeit wiederum verschiedene Zellen dazu weitere Enzyme und andere Stoffe auszuschütten, wodurch der Knorpel angegriffen wird. Schließlich kommt es zur Entzündung, Wassereinlagerung im Gelenk selbst (Erguss) sowie im umliegenden Gewebe (Ödem) und zur Gefäßerweiterung im Bereich des Gelenkes und seiner Häute. Insbesondere die Umverteilung des Blutflusses führt zur Ödembildung innerhalb des Knochens und zur sehr schmerzhaften Erhöhung des Knocheninnendruckes.
Diagnose
Der Verdacht einer Arthrose entsteht meist weil dem Besitzer Lahmheiten, Steifheit, Schwierigkeiten beim Aufstehen bis hin zur Schonung eines Beines auffallen. Die Diagnose wird dann durch die klinische Untersuchung, durch Abtasten sowie Schmerzproben näher eingegrenzt und durch Röntgen abgesichert. Auf dem Röntgenbild sind bereits kleine Zellverluste als erstes Anzeichen sichtbar. Später dann werden die arthrotischen Veränderungen und die Zunahme der Gelenkflüssigkeit deutlicher.
In einigen Fällen kann eine Ursache für die Erkrankung diagnostiziert werden. Hierzu gehören Hüftgelenksdysplasie, Wachstumsstörungen (z. B. Fragmentierter Proc. Coronoideus oder anconaeus, Osteochondrosen, Short-ulna), Verletzungen (Kreuzbandriss), Knochenbrüche/Haarrisse, Fehlstellungen der Gliedmaßen. In seltenen Fällen sind weitere aufwendigere Untersuchungen, wie z. B. Ultraschall, Szintigrafie, Schichtröntgen oder Magnetresonanztomographie hilfreich für die Diagnose.
Therapeutische Ansätze
Bereits vorhandene arthrotische Veränderungen sind nur in den seltensten Fällen rückgängig zu machen. Durch die weitere Therapie soll also das Voranschreiten der Erkrankung verhindert oder zumindest gebremst, Entzündungen gestoppt werden. Für das Wohlbefinden unserer Patienten besonders wichtig ist auch die Schmerzausschaltung.
Chirurgisch
Zunächst wird versucht eine eventuelle Ursache durch geeignete (meist chirurgische) Maßnahmen zu beseitigen. So werden Wachstumsstörungen oder jegliche Fehlstellungen behoben, Brüche versorgt, Instabilitäten beseitigt. Im Falle einer Hüftgelenksdysplasie stehen verschiedene Möglichkeiten je nach Fall zur Verfügung. Physiotherapie: Als wichtige Hilfe ist sicherlich die Bewegungsreduktion bzw. später dann kontrollierte Bewegung oder Physiotherapie zu sehen.
Das bedeutet allerdings ein dem Tier schwer zu vermittelnder Leinenzwang, evtl. Boxenruhe und Ausgehverbot für Katzen. Gelenke müssen durch aktives oder passives Beugen und Strecken vor Steifheit geschützt werden. Es ist sinnvoll, konstant und vorsichtig Muskulatur anzubilden bei gleichzeitig geringer Belastung der betroffenen Gelenke. Schwimmen stellt eine sehr geeignete Maßnahme dar. Übergewicht sollte unbedingt vermieden oder ggf. reduziert werden.
Medikamente
Für die medikamentöse Behandlung stehen verschiedene Mittel zur Verfügung:
- Entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel: NSAID (Entzündungshemmende Mittel, die nicht zu der Gruppe der Steroide gehören) Diese Medikamente unterscheiden sich durch ihre Verträglichkeit und Wirksamkeit, das heißt bei einigen ist das entzündungshemmende und schmerzstillende Potential höher oder länger andauernd oder in bestimmten Bereichen stärker ausgeprägt.
- Entzündungshemmende und abschwellende Mittel Steroide/Kortisone Sie unterscheiden sich vor allem in der Geschwindigkeit, Stärke und Dauer der Wirkung.
- Kombination Kortison mit NSAID Hierdurch wird die nötige Dosierung beider Medikamente vermindert bei vergleichbarer Wirkung.
- Knorpelverbessernde Mittel Gelatine, Hyaluronsäure, Glucosaminsulfate. Sie unterscheiden sich in der Konzentration einzelner Komponenten.
- Andere wie Goldimplantate oder Homöopathika.
Mittlerweile gibt es auch für den Hund gut verträgliche entzündungshemmende wie auch schmerzstillende Mittel, die für eine Dauerbehandlung geeignet sind. Nebenwirkungen betreffen vor allem Unverträglichkeiten des Magen-Darmtraktes. Sofern die Tiere Vorerkrankungen (Niere, Leber) haben, muss die Anwendung gegenüber den eventuell auftretenden Problemen abgewogen werden. Bei solchen Patienten, wie auch bei älteren Tieren ist die Kontrolle von Blutwerten vor und während der Behandlung sinnvoll.
Immer wieder in der Diskussion ist auch der Einsatz von Kortison, da geradezu Angst davor – insbesondere bei längerer Anwendung besteht. Trotzdem hat Kortison zur anfänglichen, kurzfristigen Behandlung bei niedrigst möglicher Dosierung durchaus einen hohen Stellenwert, da seine entzündungshemmenden Eigenschaften im Vergleich zu anderen Präparaten oder in Kombination mit diesen ausgezeichnet sind.
Oft werden Glucosaminsulfate und andere knorpelverbessernde Mittel eingesetzt. Diese werden meist als Pulver, als Tablette oder per Injektion verabreicht. Es ist durchaus möglich mehrere Therapien miteinander zu kombinieren. Letztendlich müssen Sie zusammen mit dem behandelnden Tierarzt entscheiden, welche Therapie sinnvoll ist. Leider bleiben die meisten Patienten mit Arthrosen Dauerpatienten und die Symptome schreiten fort. Zum Glück können wir jedoch in vielen Fällen dem Hund oder der Katze ein zumindest ausreichend schmerzfreies Laufen für eine längere Zeit ermöglichen.
Erkrankungen des Ellenbogengelenkes
Der fragmentierte Processus coronoideus (FPC) beim jungen Hund.
Bei Ihrem Hund wurde eine Entwicklungsstörung am Ellenbogengelenk, ein fragmentierter Processus coronoideus, diagnostiziert. Diese Wachstumsstörung betrifft hauptsächlich schnell- und großwüchsige Hunderassen (Berner Sennenhund, Labrador Retriever, Rottweiler, Schäferhund, Golden Retriever, Neufundländer). Erste Krankheitssymptome können bereits ab dem 5. Lebensmonat auftreten. Der Hund zeigt je nach Temperament und Beschwerdegrad eine Lahmheit unterschiedlichen Grades an der betroffenen Gliedmaße.
Nicht selten sind beide Gelenke betroffen oder liegen noch weitere Probleme, wie z. B. eine Panostitis vor, die eventuell auch das Krankheitsbild verschleiern und die Diagnose erschweren. Männliche Tiere erkranken häufiger als weibliche. Dem Krankheitsbild liegt eine genetische, rassebedingte Komponente zugrunde. Darüber hinaus kann sich bei erhöhter Energie-, Eiweiß- und Calciumversorgung eine zu schnelle Knochenentwicklung ungünstig auswirken. In der Wachstumsphase des Hundes wächst der Processus coronoideus als kleines Knochenstück an den inneren Rand der Elle am Ellbogengelenk an.
Durch ungleiches Wachstum der Unterarmknochen, kommt es zu einer unvollständigen Vereinigung des Knochenstückes mit der Elle. Als Folge kann es zu einer frühzeitigen Arthroseentwicklung im betroffenen Gelenk kommen. Sofern die Diagnose frühzeitig erfolgt und keine zusätzlichen Probleme vorliegen (andere Wachstumsstörungen, Arthrose, andere Gelenkserkrankungen) ist die Prognose gut. Je schwerwiegender der Prozess ist und je später er erkannt wird, desto häufiger können Lahmheiten zurückbleiben. Bestehende Arthrosen können leider nicht oder kaum beeinflusst werden.
Zur sicheren Diagnose wird das betroffene Gelenk geröntgt. Die einzige erfolgversprechende Behandlung, besteht in einer operativen Entfernung des nicht angewachsenen Knochenstückes. Diese Maßnahme ist in jedem Fall erforderlich, um das Fortschreiten der arthrotischen Veränderungen aufzuhalten.
Endoskopie
Die Endoskopie ermöglicht es, mit Hilfe von speziellen Instrumenten Organe und Körperhöhlen unter Sichtkontrolle zu beurteilen und gezielt Gewebeproben zu entnehmen. Durch diese „Schlüsselloch-Technik“ wird die Belastung für Ihr Tier möglichst gering gehalten.
Folgende endoskopische Eingriffe sind in unserer Praxis durchführbar:
- Laparoskopie (Bauchhöhlenspiegelung)
- Thorakoskopie (Brusthöhlenspiegelung)
- Otoskopie (Betrachtung des Gehörganges und des Trommelfells)
- Rhinoskopie (Betrachtung der Nasenhöhlen)
- Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
- Zystoskopie (Blasenspiegelung)
- Coloskopie (Dickdarmspiegelung)
- Duodenoskopie (Betrachten des oberen Dünndarms)
- Gastroskopie (Magenspiegelung)
Kosten
Fragen zum Thema „Kosten beim Tierarzt“ sind legitim und wichtig. Sie werden hier sicherlich keine Auflistung von Preisen finden. Dennoch soll das ein oder andere Wichtige erwähnt werden.
Der Tierarzt rechnet nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ab. Es handelt sich dabei um ein Bundesgesetz und ist somit für Jedermann frei zugänglich. In der Gebührenordnung sind die Leistungen samt ihrer Vergütungen aufgeführt. Die erbrachten Leistungen werden zwischen dem einfachen und dreifachen Satz in Rechnung gestellt. Ein Unterschreiten des einfachen Satzes ist ebenso wenig gestattet wie das Überschreiten des dreifachen Satzes.
Die Höhe des angesetzten Satzes richtet sich z. B. nach der Zeit wann die Leistungen erbracht wurden. Somit sind Behandlungen am Wochenende, an Feiertagen oder bei Nacht dementsprechend teurer. Ebenso ist die Höhe der Gebühren abhängig von den örtlichen Gegebenheiten. In der Großstadt ist das Preisniveau höher als im ländlichen Raum. Ebenso werden Leistungen, die mit Hilfe von Instrumenten und Geräten mit einem außerordentlich hohen Anschaffungswert erbracht werden, dementsprechend höher vergütet.
Ein anderer für Sie wichtiger Punkt ist die kontinuierliche Weiterbildung die eine auf hohem und aktuellem Niveau angesiedelte Tiermedizin voraussetzt. Diese Veranstaltungen sind meist kostenintensiv und zeitaufwendig, kommen aber letztendlich Ihnen und vor allem Ihrem Tier zu Gute.
Wir haben definitiv nicht den Ansporn die billigsten zu sein – denn moderne Tiermedizin kostet Geld. Wir sind allerdings sehr wohl für die anfallenden Kosten sensibilisiert und legen somit größten Wert auf eine sinnvolle Diagnostik und vermeiden ganz bewusst unnötige Untersuchungen. Den jeweiligen Behandlungsplan sprechen wir im Detail mit Ihnen durch. Böse Überraschungen bleiben somit aus. Gerne geben wir Ihnen Auskunft über die zu erwartenden Kosten. Eine detaillierte Auflistung der Leistungen händigen wir Ihnen selbstverständlich aus.
Sie können nur mit EC-Karte und PIN oder Kreditkarte bezahlen. Bargeld wird nicht akzeptiert.